Personalversammlung aller Beschäftigten an Grundschulen – WK und buten un binnen berichten

TeilPV-GS-21Die Teilpersonalversammlung der Bremer Grundschulen am vergangenen Dienstag mit rund 1200 Teilnehmern im Bremer Musical-Theater fand ein breites Medienecho. Der Weser-Kurier berichtet von „Grundschulen an der Grenze“:

Die Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter fordern eine bessere materielle Ausstattung der Schulen und vor allem mehr Personal. „Die Grundausstattung der Schulen ist mangelhaft, wir lassen uns das nicht länger gefallen“, ruft Petra Lichtenberg als Landesvorstandsprecherin der Bildungsgewerkschaft GEW ins Mikrofon. „Jedes dritte Kind ist von Armut betroffen, jedes dritte Kind hat Migrationshintergrund, und wir haben sehr viele Kinder mit Förderbedarf.“ Wichtig sei, dass tatsächlich 200 Stellen an Bremer Schulen neu und zusätzlich geschaffen würden, wie es Carsten Sieling (SPD) als Bürgermeister in spe zunächst angekündigt habe – und nicht etwa 200 Stellen, die durch interne Umstrukturierungen an den Schulen und durch Verschiebung des bestehenden Personals entstehen sollen, betont Lichtenberg: „Noch sind wir optimistisch, dass es Carsten Sieling tatsächlich um 200 zusätzliche Stellen geht.“ Die Belastung der Lehrkräfte sei sehr hoch und verursache an den Grund- und Oberschulen einen hohen Krankenstand, so Lichtenberg.

Die Lehrer könnten den Kindern im Alltag oft kaum gerecht werden, kritisieren verschiedene Sprecherinnen bei der Personalversammlung. Die Betriebsratsvorsitzende des Martinsclubs berichtet davon, dass eine pädagogische Mitarbeiterin sechs Monate lang den Unterricht in einer Grundschulklasse übernehmen musste, weil die Lehrerin krank war. Eigentlich sollen pädagogische Mitarbeiter gar nicht unterrichten, so sei es mit der Bildungsbehörde vereinbart, sagt Armgort. Eine Lehrerin der Grundschule am Wasser in Vegesack, die selbst eine Inklusionsklasse unterrichtet, erzählt, dass behinderte Kinder von der Schule nach Hause geschickt werden müssen, wenn die Sonderpädagogin ausfällt, die der Lehrerin zur Seite steht. Für die Sonderpädagogin gebe es keine Vertretung. „Damit bleiben dann wieder genau die Kinder zu Hause, die man eigentlich ins Zentrum der Inklusion stellen wollte, damit sie zur Schule gehen und an allem teilhaben“, sagt die Grundschullehrerin.

Auch Buten un Binnen berichtete über die Teilpersonalversammlung. Der Bericht kann hier angesehen werden.

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