2700 Beschäftigte fordern verbesserte Arbeitsbedingungen

Im voll besetzten Pier 2 forderten rund 2700 Teilnehmer der Personalversammlung für alle an Schulen Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen.

In seiner ersten Rede als neuer Vorsitzender auf einer Personalversammlung, forderte Michal Myrcik dem Fachkräftemangel energisch zu begegnen. „Der Fachkräftemangel ist keine Naturkatastrophe“, sagte Myrcik. Vielmehr sei sie die logische Folge aus den Fehlern der Vergangenheit, wie die Schließung der Studiengänge Inklusive Pädagogik, Sport und Deutsch als Zweitsprache. Die Wiedereinführung dieser Studiengänge war dann auch eine der Forderungen, die sich durch viele Beiträge zogen.

In einer Einordnung der desaströsen Ergebnisse des IQB-Bildungsmonitors wurde deutlich, dass Bremen deutlich mehr Anstrengungen unternehmen muss, um das Ruder herumzureißen. Im Vergleich der Stadtstaaten, gibt Bremen deutlich weniger aus als Hamburg oder Berlin. Während Hamburg 9300€ für einen Grundschüler ausgibt sind es in Bremen nur 6400€.

Prof. Dr. Brügelmann ging als Vertreter des Grundschulverbandes in seiner Rede auf das Qualitätsinstitut (IQHB) ein, das sich mit Blick auf die guten Ergebnisse in Hamburg in der Planung befindet. Hamburg unterscheide sich aber auch in vielen anderen Bedingungen von Bremen, wie zum Beispiel differenzierte Sprachförderprogramme und LRS-Förderung. Die vorhandenen Tests sagten nur dass etwas nicht stimmt, nicht aber was zu tun ist. Dass ein Qualitätsinstitut, das kostenneutral aufgestellt werden soll, indem man rund 20 Mitarbeiter aus LIS und Behörde zusammenzieht, einen positiven Effekt auf die Unterrichtsqualität in Bremen haben könnte, daran zweifelt Brügelmann.

Für Empörung sorgte die Nachricht, dass die Senatorin die sognannte U-50-Stunde, die viele Kolleg*innen geleistet haben und die in Form einer Altersermäßigung vergütet werden sollte, nicht vergüten will, weil diese in der Behörde nicht richtig dokumentiert wurden. „Das ist, als würde ich mir Geld leihen und es später nicht zurückbezahlen, ich mir nicht richtig aufgeschrieben habe, dass ich jemandem noch Geld schulde“, sagte Angelika Hanauer. Der Personalrat Schulen habe dazu bereits eine Rechtsauskunft eingeholt und sieht gute Chancen, dass die Kolleginnen und Kollegen auf juristischem Wege doch noch zu ihrem Recht kommen. Wie dieser juristische Weg konkret aussieht ist noch nicht genau geklärt, sobald es Neuigkeiten dazu gibt wird der Personalrat Schulen informieren.

Zum Abschluss der Personalversammlung versammelten sich die Teilnehmer zu einem Foto vor dem Pier 2 und sangen zur Melodie eines bekannten Weihnachtsliedes: „Ihr könnt uns mal, ihr könnt uns mal, …in Ruhe bilden lassen!“

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