Der Senat versäumt Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

Der neue Haushalt, der am kommenden Mittwoch d. 06. Dezember in der Bürgerschaft verabschiedet werden soll, bietet keine Antwort auf das größte Problem, das die Bremer Schulen zurzeit haben: den Fachkräftemangel. Nur 93% des Unterrichts werden in diesem Schuljahr von Lehrkräften mit zweitem Staatsexamen ausgefüllt.

Hauptaufgabe ist es deshalb, durch Investitionen in die Ausbildung und bessere Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen für eine ausreichende Personalversorgung zu sorgen. Und genau diese entscheidenden Investitionen fehlen. Zwar wurden die konsumtiven und Personalausgaben um ca. 24 Mio. € erhöht, aber diese kompensieren fast ausschließlich die steigende Zahl der Schüler*innen und die Tariferhöhungen. Einhellig forderte daher die Personalversammlung der Bremer Schulen in der vergangenen Woche:

Ausweitung und Verbesserung der Ausbildung von Lehrkräften:

– Die Kapazität zur Ausbildung von Referendar*innen muss erhöht werden. Hierzu bedarf es neuer Stellen für Fachleiter*innen und höherer Aufnahmezahlen im Referendariat.

– Der Lehrkräftemangel erfordert eine umgehende Wiedereinrichtung der Studiengänge Inklusive Pädagogik für die Sekundarstufe, Deutsch als Zweitsprache, Sport und Arbeitslehre an der Universität Bremen.

Verbesserung der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen von Lehrkräften:

– Alle Lehrkräfte mit abgeschlossenen Referendariat müssen in der Besoldungsgruppe A 13/E 13 beschäftigt werden, um in der Länderkonkurrenz um ausgebildete Lehrkräfte mitzuhalten.

– Die Arbeitsbedingungen müssen durch Senkung der Pflichtstunden um zwei Unterrichtsstunden verbessert werden. Dies dient auch der Verbesserung der Unterrichtsqualität durch mehr Kooperation und bessere Vorbereitung.

– Die Schüler/Lehrer- Relation, die in Bremen bedeutend schlechter ist, als in den anderen Stadtstaaten, muss an diese angeglichen werden.

Verbesserung der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen von pädagogischen Mitarbeiter*innen

Nicht nur im Lehrkräftebereich, sondern auch im Bereich der Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen weitet sich der Fachkräftemangel aus. Erforderlich sind hier ebenfalls Verbesserungen der konkreten Arbeitsbedingungen und der Regelungen zur Vor- und Nachbereitungszeit sowie die Schaffung von mehr Vollzeitstellen.

Der Personalrat Schulen fordert die Abgeordneten der Bürgerschaft auf, diese Forderungen der Beschäftigten an Schulen zu berücksichtigen.

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