Personalrat Schulen fordert: Referendariatsplätze für alle Bewerber:innen!

Wie der Weser-Kurier letzte Woche berichtete, gibt es eine ungewöhnlich hohe Zahl an Bewerber:innen für das Referendariat im Schuldienst. Wo normalerweise bis zu 200 Plätze pro Halbjahr bereitgestellt wurden und oft nicht komplett besetzt wurden, könnten im Februar bis zu 348 Personen ins Referendariat starten. Ein Problem für das Landesinstitut für Schule, dem die Ausbilder:innen für so viele Referendar:innen fehlen.

Trotzdem fordert der Personalrat Schulen, alles zu tun, um möglichst allen Personen einen Platz im Referendariat anzubieten. Hierfür wäre es notwendig, Lehrkräfte aus dem Unterricht abzuziehen, auch wenn das den Unterrichtsausfall kurzfristig erhöhen würde. Denn eine einfache Rechnung zeigt, dass dies bereits innerhalb eines Jahres zu weniger Unterrichtsausfall führen würde.

Schon während des Referendariats (nach sechs Monaten) übernehmen die Referendar:innen nämlich eigenverantwortlichen Unterricht in Höhe von 10 Unterrichtsstunden. Dem gegenüber stehen zwei Mentoringstunden, die der Schule in dieser Zeit fehlen. Außerdem müssen für eine Ausbildungsgruppe Seminarleiter:innen eingesetzt werden. Für jede zusätzliche Person im Referendariat fehlen dadurch 2,5 Unterrichtsstunden. Rechnerisch kommt man so auf einen ausbildungsbedingten Ausfall von ca. 4,5 Unterrichtsstunden pro Woche, die durch die 10 Stunden erteilten Unterricht mehr als kompensiert würden.

Natürlich müssen Räumlichkeiten für die Durchführung der Ausbildungsseminare gefunden werden und – noch schwieriger – geeignete und bereite Kolleg:innen für die Seminarleitung. Ein Studienseminar von heute auf morgen einzurichten ist mit erheblichem Aufwand und zu Anfang wahrscheinlich nicht in der gleichen Qualität im Vergleich zu etablierten Ausbilder:innen hinzubekommen. Angesichts der im Bildungsbereich bereits heute tagtäglich getroffenen Notmaßnahmen (z. B. dem Programm Back to School) erscheint dies allerdings als deutlich weniger einschneidende Maßnahme mit einem deutlich höheren Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Keine Abstriche dürfen beim Personalschlüssel der Seminare gemacht werden.

Der Personalrat unterstützt alle Maßnahmen, die darauf abzielen, diese Ziele zu erreichen.

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