Seit Anfang Oktober ist es soweit: Der Inzidenzwert* im Land Bremen hat die als kritisch gesetzte Marke von 50 – mittlerweile weit – überschritten. Während dies zu unmittelbaren Beschränkungen z. B. für private Treffen oder Veranstaltungen geführt hat, heißt es in den Schulen: Weiter wie bisher!
Das Credo lautet offenbar: Der Regelbetrieb mit „Präsenzunterricht“ muss aufrecht erhalten werden, koste es, was es wolle. Nur so lässt sich zumindest erklären, dass die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) für Schulen komplett ignoriert werden.
Das RKI empfiehlt, dass bereits ab einem Inzidenzwert von 35 präventive Maßnahmen in den Schulen wirksam werden sollen. So sollen die Schüler*innen in den weiterführenden Schulen Mund-Nasen-Schutze bzw. –Bedeckungen (MNS/MNB) tragen. (Dies wurde immerhin bereits für die Oberstufen und berufsbildenden Schulen in Bremen angeordnet.)
Ab einem Wert von 50 wird vom RKI empfohlen, die Klassen durch Teilung bzw. Wechselunterricht zu verkleinern, um die Abstände von 1,5 m einzuhalten. MNS/MNB soll dann auch für Schüler*innen in Grundschulen gelten. Außerdem sollen kurzzeitige, lokale Schulschließungen in Betracht gezogen werden, wo nötig.
Der Inzidenzwert liegt bereits seit dem 8. Oktober deutlich über 50, dennoch ist seitens der Senatorin noch kein Signal, dass sich die Schulen auf Distanzunterricht einstellen sollen, zu vernehmen gewesen.
Der Personalrat Schulen fordert daher den sofortigen Wechsel in die teilweise Distanzbeschulung mit halbierten Lerngruppen.
Oder anders ausgedrückt:
Senatorin, folgen Sie den Empfehlungen des RKI!
*Der Inzidenzwert gibt die Anzahl positiver Covid-Testungen über einen Zeitraum von 7 Tagen, bezogen auf 100000 Einwohner, an.
Link zu den RKI-Empfehlungen für Präventionsmaßnahmen in Schulen